
Vielleicht sollte ich zurerst die Frage stellen, warum mir dieser Radweg so gut gefällt. Für uns endet der Radurlaub immer mit einer Woche Urlaub auf der Sonneninsel Usedom. Ein weiterer Grund ist der Radweg selbst, der wie hier zu sehen fast durchgehend asphaltiert ist und durch Wiesen und Wälder führt. Für mich geht der Oder-Neiße-Radweg durch verträumte Landschaften, wo man richtig abschalten kann.
Unsere Reisezeit ist immer der Juni, weil wir da meist Glück mit dem Wetter haben. Bei unserer ersten Tour 2007 hatten wir bis hinter Frankfurt fast immer 25-30 Grad und 2014 hat es das Wetter auch gut mit uns gemeint bei 18-22 Grad. Regen? Ja, auch das gab es, aber nur wenige Schauer.
Von unserer ersten Tour habe ich unter dem Titel „Mit dem Fahrrad zur Ostsee“ berichtet.
Heute möchte ich nun von unserem zweiten Erlebnis auf dem Oder-Neiße-Radweg berichten.
Erlebnis Oder-Neiße-Radweg
1. Tag Zittau – Ostritz – Kloster St. Marienthal – Görlitz ca. 40 km (14.06.)



Beim Kloster St. Marienthal befindet sich der östlichste Weinberg Deutschlands. Bis ins 19. Jh. wurde dieser am Südhang es Klosters bewirtschaftet. Durch Reblausbefall zwischen 1870-90 wurde der Weinberg niedergebrannt und als Viehweide und zum Obstanbau genutzt. 1986 fanden sich 8 Familien die den Weinberg pachteten und die Terrassen neu herrichteten. Jedes Jahr im Oktober findet im Kloster St. Marienthal ein Weinfest statt, wo auch der Weinkeller besichtigt werden kann.


Anschließend bummeln wir durch die Stadt und suchen einen Platz in der Sonne für ein Bierchen zum Abschluß des Tages. Tja die Sonne hatte sich auf die polnische Seite zurück gezogen. Wir überqueren die Neißebrücke und finden den Platz an der Sonne direkt in einem Restaurant am Neißeufer mit Blick auf den Dom. Danach geht es zurück in die Pension, um für den nächsten Tag wieder fit zu sein.
Görlitz – ist die östlichste Stadt Deutschlands. Es lohnt sich den historischen Stadtkern zu besichtigen, denn die Stadt ist im zweiten Weltkrieg fast unzerstört geblieben, so daß es heute ein Ensemble von über 3500 Baudenkmälern gibt. Die Innenstadt ist geprägt von spätgotsichen, Renaissance- und Barockbürgerhäusern, sowie ausgedehnte Gründerzeitviertel im Umkreis der Altstadt. Für Görlitz sollte man unbedingt Zeit zum besichtigen einplanen.
2. Tag Görlitz – Bad Muskau 67 km (15.06.)
Der Tag startet mit Sonne und ca. 15 Grad. Nach einem guten Frühstück in der Pension starten wir in Richtung Bad Muskau. Es geht über mehr oder weniger befahrene Straßen erstmal nach Zodel. In Zodel steht die Taufkirche von Traugott Gerber. Er war war Mediziner und Botaniker und Namensgeber der Gerbera. Die wenig befahrene Straße geht weiter nach Zentendorf, vorbei an der Kulturinsel Einsiedel.



3. Tag Bad Muskau – Neuzelle 88 km (16.06.)

Das sind die Abschnitte des Radweges die mir besonders gefallen, den asphaltierten Damm entlang, ein leises Lüftchen weht und die Vögel zwitschern. Das ist für mich Erholung. So erreichen wir Forst. Diesmal nehmen wir uns die Zeit und besichtigen den Rosengarten. Bei herrlichen Sonnenschein und in der Blütezeit der Rosen ist hier ein Stopp ein Muss.

4. Tag Neuzelle – Lebus 57 km (17.06.)
Die Sonne weckte uns auch an diesem Morgen. Nach einem guten Frühstück überließ ich meinem Mann (er hatte das Kloster besichtigt, als er allein von Usedom nach Bad Muskau gefahren ist) das Tasche packen und ging mit Fotoapparat bewaffnet zum Kloster Neuzelle. Neben dem Kloster befindet sich auch die Brauerei wo das leckere Schwarzbier gebraut wird.


5. Tag Neuzelle – Hohenwutzen 73 km (18.06.)


6. Tag Hohenwutzen – Penkun 75 km (19.6.)


Das Fazit nach zweimal Oder-Neiße-Radweg lautet:
– diesen Radweg immer wieder
– beim Nächstenmal werde ich über Veranstalter buchen, damit die Suche nach den Quartieren aufhört, weil vieles schon belegt ist bzw. das Telefonieren bei schlechten Empfang in der Pampa aufhört
und wir uns nur noch auf das Radfahren konzentrieren können.
– der Juni ist wettermäßig günstig