Prag – die goldene Stadt an der Moldau

Erlebnisbericht vom September 2014, aktualisiert Dezember 2022

Prag ist immer eine Reise wert und da die goldene Stadt an der Moldau nur ca. 150 km von Dresden entfernt ist, lohnt es sich schon mal für eine Stippvisite, eine Tagesfahrt nach Prag zu unternehmen. Über Prag ist schon viel geschrieben wurden und ich habe 2011 und 2014 die Stadt während einer Tagesfahrt mal wieder besucht. 

PRAG – DIE GOLDENE STADT AN DER MOLDAU

Obwohl sich die Ausschreibung des Ausfluges sich nicht geändert hat, war die Route die uns die Reiseleiter gezeigt haben verschieden und das fand ich gut, damit lernte man wieder etwas Neues von der Stadt an der Moldau kennen. Die Tagesfahrt beinhaltet eine dreistündige Stadtführung. Man verlässt am Hradschin den Bus und ist dann den ganzen Tag auf den Beinen. Denkt an Schuhwerk in dem ihr gut laufen könnt. Näheres zur Tagesfahrt von 2011 findet ihr hier. Nun möchte ich euch den Rundgang von 2014 vorstellen und der beginnt wie immer mit der Prager Burg.

Erlebnisbericht zur Tagesfahrt Prag - die goldene Stadt an der Moldau

Prager Burg – Hradschin

Die Prager Burg steht auf dem Hügel Hradschin und ist das größte geschlossene Burgareal der Welt. Unser Rundgang beginnt im Königsgarten, welcher sich oberhalb des Hirschgraben befindet. Die Pulverbrücke verbindet den Königsgarten mit der Burg. Der Hirschgraben diente als natürlicher Schutz der Nordseite der Burg. Während der Herrschaft Kaiser Rudolf II. wurde im Hirschgraben Rotwild ausgesetzt, welches der Jagd diente. Der Königsgarten ist der bedeutentste Teil der ausgedehnten Gartenanlagen der Burg. Im Königsgarten befinden sich das Renaissance Ballhaus und das Belvedere und die Orangerie. Nun gelangen wir zum Hradschiner Platz, welcher sich direkt am Haupteingang der Burg befindet. An diesen Platz befindet sich unter anderen das Renaissance Palais Schwarzenberg und das Erzbischöfliche Palais. Das Schwarzenberg Palais und das Palais Sternberg beherbergen wichtige Sammlungen der Nationalgalerie-Gemäldegalerie mit Werken europäischer und böhmischer Meister. An der Nordseite des Platzes hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt. Nun betreten wir den ersten Burghof, an deren Eingang die kämpfenden Giganten stehen.

PRAG – DIE GOLDENE STADT AN DER MOLDAU

Von ersten zum zweiten Burghof gelangt man durch das Matthiastor. Es wurde von Kaiser Matthias in Auftrag gegeben und diente ursprünglich als freistehender Westeingang des Hradschin. 1760 wurde es in die von Pacassi erbaute Stirnseite eingefügt. Im zweiten Burghof fällt der zentral stehende Renaissancebrunnen auf und an der Südseite die Heilig-Kreuz-Kapelle und an der Nordseite die Gemäldegalerie der Burg. Der dritte Burghof wird vom Veitsdom beherrscht. Normalerweise wird der Dom besichtigt bei der Stadtführung, aber da dort so eine riesige Schlange auf Einlass wartete, nannte uns der Reiseleiter einen Treffpunkt und wir bummelten allein im dritten Burghof. Der Veitsdom hat eine wechselvolle Baugeschichte. Mir ist besonders die Ähnlichkeit mit dem Kölner Dom aufgefallen. Der Bau des Doms begann im 14. Jahrhundert und Peter Parler wurde zum Dombaumeister berufen. Parler machte seine Ausbildung in der Kölner Dombauhütte. Im 15. Jahrhundert musste der Dombau wegen der Hussitenkriege unterbrochen werden. 500 Jahre blieb der Dom ein Provisorium und es wurde als geistliches Gebäude, die fertiggestellte Hälfte des Domes, das heutige Presbyterium, genutzt. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Dom fertiggestellt. Der Veitsdom diente als Krönungs- und Begräbnisstätte der böhmischen Könige und Kaiser. Weitere Sehenswürdigkeiten des 3. Burghof sind die St. Georgsbasilika, der alte Königspalast und der Mihulka Turm.
Über den dritten Burghof betreten wir den Paradiesgarten. Neben der gepflegten Gartenanlage hat man hier einen wunderschönen Blick über die Stadt. Um alle Gärten der Burg zu besichtigen brauchte man einen weiteren Tag. So bummeln wir durch den Garten genießen die Ausblicke und erreichen dann unterhalb der Burg Wallensteins Garten und Palais. Der 1,7 ha große Garten wird als einer der prachtvollsten Prags bezeichnet.

Wallensteins Garten und die Karlsbrücke

PRAG – DIE GOLDENE STADT AN DER MOLDAU

Wallenstein kaufte 1623 unterhalb der Prager Burg 26 Häuser und 3 Gärten und daraus ließ er den ersten barocken Garten der Stadt errichten.
Wallensteins Garten wurde im förmlich italienischen Stil angelegt und mit Statuen des holländischen Künstlers Adriaen de Vries geschmückt. Die im Garten befindlichen Statuen sind Nachbildungen, da die Orginale wurden 1648 von den Schweden als Kriegsbeute beschlagnahmt und platzierten diese im Schloss Drottningholm. Im Sommer finden im Garten Konzerte und Theateraufführungen statt.
Unser Weg führte uns weiter durch die Prager Kleinseite zur Karlsbrücke.
Die Karlsbrücke wurde im 14. Jahrhundert errichtet und verbindet die Altstadt und die Kleinseite Prags. Sie ist die älteste erhaltene Brücke Prags und eine der ältesten Steinbrücken Europas. Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt. Über diese Brücke führte der Krönungsweg der böhmischen Könige.

PRAG – DIE GOLDENE STADT AN DER MOLDAU

Die Karlsbrücke 

In den ersten Jahrhunderten wurde sie steinerne Brücke genannt und erst 1870 erhielt sie den Namen Karlsbrücke. Der Bau der Brücke wurde durch Karl IV. veranlasst und leitender Architekt war Peter Parler, welcher auch Dombaumeister des Veitsdom war. Da der Architekt nicht sicher belegt ist, lautet die neue Theorie seit 2007, daß es der Prager Steinmetz Otto, genannt Otlin gewesen sei. Die 516 m lange Brücke überspannt in 16 Bögen die Moldau. Die Statuen auf der Brücke wurden erst 300 Jahre nach der Errichtung geschaffen, also Ende des 17. Jh./Anfang 18. Jh. Den Anfang machte 1683 die Statue des Johannes von Nepomuk, welche von Johann von Brokhoff geschaffen wurde. Die Brücke säumen heute 30 Statuen, welche ziehmlich einheitlich wirken, obwohl sie über einen längeren Zeitraum geschaffen wurden. Auf jeder Seite der Brücke steht ein Turm. Auf der Altstädter Seite wurde im 14. Jahrhundert ein gotischer Torturm errichtet. Durch den Altstädter Turm verlassen wir die Karlsbrücke und laufen nun durch die Gassen zum Altstädter Ring.

Der Altstädter Ring

Hier schlägt das Herz Prags, es ist der zentrale Treffpunkt, wo die vielen Gassen der Altstadt zum ca. 9000 qm großen Marktplatz zusammen laufen. Rund um den Platz stehen einige der berühmtesten Barock- und Renaissancebauten Prags – die Teyn-Kirche, das Altstädter Rathaus, die St. Nikolaus-Kirche, das Jan-Hus-Denkmal. Wir hatten Glück und erreichten kurz vor 13 Uhr den Platz. Vor dem Altstädter Rathaus sammelten sich schon die Menschen um die Bewegung der astronomischen Uhr zu beobachten, was zu jeder vollen Stunde statt findet. Die Uhr reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Im 17. Jahrhundert wurde sie mit den beweglichen Figuren ergänzt, welche die Prozession der 12 Apostel darstellt.
Am Altstädter Ring endete die Stadtführung und wir hatten bis 16 Uhr Zeit die Stadt noch auf eigene Faust zu erkunden. Der Wettergott hatte an diesem Tag auch ein Einsehen mit uns und der Regen begann erst als wir im Bus auf dem Heimweg saßen. Ich weiß jetzt schon es gibt ein Wiedersehen in Prag - der goldenen Stadt an der Moldau.

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